Der Saisonstart der Profitouren im Golf ist erfolgt. Vor uns liegt ein Jahr voller Highlights, darunter auch einige in Deutschland. Aber wie läuft die Saison ab, was ist neu und vor allem welche deutschen Spielerinnen und Spieler nehmen an den Turnieren teil? Nachdem wir uns in den ersten Teilen unserer Serie um die LPGA Tour und die Ladies European Tour gekümmert haben, blicken wir im dritten Teil auf die PGA Tour 2025.
Eckdaten PGA Tour 2025
Die nordamerikanische Profitour der Herren hat ihre Wurzeln in der Gründung der Professional Golfers‘ Association of America (PGA) im Jahr 1916. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits einige der ältesten und prestigeträchtigsten Golfturniere ausgetragen. Teilweise wurden sie später auch retroaktiv als Siege auf der PGA Tour anerkannt. Formell begründet mit einem ganzjährigen Turnierkalender wurde die PGA Tour jedoch erst im Jahr 1929. Seit 1975 ist die Tour unter ihrem heutigen Namen bekannt.
Offiziell geht die PGA Tour 2025 in ihre 110. Saison. Der veränderte Turnierplan aus dem vergangenen Jahr wurde größtenteils übernommen. Einzige Änderungen sind die Umbenennung der Wells Fargo Championship in Truist Championship und ein damit verbundener Standortwechsel nach Philadelphia. Gleiches gilt für die japanische Zozo Championship, die künftig als Baycurrent Classic in Yokohama ausgetragen wird. Zudem wurde die Shriner’s Children Open aus dem Turnierkalender genommen. Dementsprechend werden in diesem Jahr 46 Turniere in neun verschiedenen Ländern ausgetragen.
Beim Preisgeld können die Spieler der PGA Tour 2025 mit einer Ausschüttung von über 400 Millionen Dollar über die gesamte Saison gesehen rechnen. Während es bei den normalen Events die gewohnten Verschiebungen nach oben oder unten gibt, garantieren die im letzten Jahr geschaffenen acht Signature Events jeweils 20 Millionen Dollar Gesamtpreisgeld. Dasselbe gilt für die beiden FedEx Cup Playoff Events. Hinzu kommen die Players Championship mit einem Gesamtpreisgeld von 25 Millionen Dollar sowie die Tour Championship mit einem Siegerpreisgeld von 25 Millionen Dollar und einem Gesamtpreisgeld von rund 100 Millionen Dollar. Die Preisgelder für die Majors stehen noch aus.
Höhepunkte im Saisonkalender gibt es bei den vielen hochkarätigen Turnieren wieder einige. Zum einen wären da die acht Signature Events in der ersten Jahreshälfte sowie die drei FedEx Playoff Events um die Tour Championship im August zu nennen. Zum anderen die Players Championship vom 13. bis 16. März sowie die vier Majors. Den Auftakt der Majorsaison macht das Masters in Augusta, wenn es vom 10. bis 13. April wieder um das Green Jacket geht. Es folgen die PGA Championship vom 15. bis 18. Mai in Charlotte sowie die U.S. Open vom 12. bis 15. Juni in Oakmont. Den Abschluss der Majors bildet die Open Championship vom 17. bis 20. Juli in Nordirland.
Die deutschen Spieler auf der PGA Tour 2025
Aber welche deutschen Spieler sind in diesem Jahr eigentlich auf der PGA Tour aktiv und besitzen eine Spielberechtigung für die Turniere? Grundsätzlich nehmen 144 Spielerinnen pro Turnier teil. Je nach Turnier kann die Zahl jedoch zwischen 120 und 156 Spielern liegen. Diese benötigen für eine Teilnahme eine sogenannte Tourkarte und werden über eine Prioritätenliste in verschiedene Kategorien eingeteilt.
Bevorzugt werden Turniersieger der letzten Jahre eingeladen. Je nach Turnierrang erhält man nach einem Turniersieg für zwei bis fünf weitere Jahre eine hohe Kategorie für weitere Teilnahmen auf der PGA Tour. Darüber hinaus erhalten die Top 30, die Top 70 sowie die Top 125 Spieler der letztjährigen Saison die Spielberechtigung in unterschiedlichen Kategorien. Hinzu kommen die besten Spieler der europäischen DP World Tour (10) sowie der zweitklassigen amerikanischen Korn Ferry Tour (30) aus dem Vorjahr, die sich über ihre Leistungen eine Karte für die PGA Tour erspielen konnten. Über das einmalige Qualifikationsturnier der Q-School qualifizieren sich lediglich fünf Spieler pro Jahr. Außerdem gibt es weitere Ausnahmen wie beispielsweise Einladungen des Turniersponsors.
Stephan Jäger
Der letztjährige Olympiastarter zählt zu den erfolgreichsten Profigolfern Deutschlands. Stellvertretend steht dafür sein letztjähriger Turniersieg bei den Texas Children’s Houston Open. Damit war Jäger erst der vierte deutsche Spieler nach Bernhard Langer, Martin Kaymer und Alex Cejka, der ein Turnier auf der PGA Tour gewinnen konnte. In der Rangliste landete der 35-Jährige auf Platz 43 und verteidigte damit seine Spielberechtigung komfortabel. Insgesamt spielte er 25 Events, bei denen er 17 Mal den Cut schaffte und neben seinem Turniersieg vier weitere Top Ten Platzierungen erzielte.
Vor seinem großen Durchbruch pendelte Stephan Jäger mehrere Jahre zwischen der PGA und der zweitklassigen Korn Ferry Tour (damals als Web.com Tour bekannt). Mit insgesamt sechs Turniersiegen auf der Korn Ferry Tour zwischen 2016 und 2021 zählte er dort zu den Topspielern. 2021 schloss Jäger die Korn Ferry Tour als punktbester Spieler ab und sicherte sich damit zum insgesamt dritten Mal die Tourkarte für die PGA Tour. Seitdem verteidigte er die Karte stets über die Rangliste. Insgesamt stehen für ihn seit 2018 151 Turniere und 94 Cuts auf der PGA Tour zu Buche.
Matti Schmid
Der andere deutsche Olympiastarter in Paris bildete zusammen mit Jäger in den vergangenen Jahren ein deutsches Duo auf der PGA Tour. In der vergangenen Saison verteidigte Schmid durch einen starken Saisonendspurt mit Platz 95 im Ranking seine Tourkarte. Bereits im Jahr zuvor war ihm das Kunststück gelungen, seine Karte durch eine starke Herbstserie zu retten. Der 27-Jährige spielte 2024 28 Turniere auf der PGA Tour, wobei ihm 15 Cuts und drei Top Ten Platzierungen gelangen.
Matti Schmid geht damit in seine dritte volle Saison auf der PGA Tour. Für den ehemals sehr erfolgreichen Amateurspieler ist dies ein großer Erfolg, nachdem er sich 2022 über die Korn Ferry Tour erstmals die vollwertige Spielberechtigung für die PGA Tour gesichert hatte. Insgesamt weist Schmid mittlerweile 64 Starts auf der PGA Tour auf, bei denen er 30 Mal den Cut schaffte.
Thomas Rosenmüller
Mit Thomas Rosenmüller schaffte in diesem Jahr der dritte Spieler aus Bayern den Sprung auf die PGA Tour. Nach einem Aufenthalt an der University of North Texas trat der 28-Jährige als Profispieler erstmals 2020 auf der deutschen Pro Golf Tour mit drei Turniersiegen in Erscheinung. Es folgten längere Aufenthalte auf der europäischen Challenge Tour seit 2021 sowie auf der nordamerikanischen Korn Ferry Tour seit 2022. Auf letzterer gewann er vergangenes Jahr das NV5 Invitational und schloss die Saison als Neunter im Ranking ab. Gut genug, um ab dieser Saison erstmals die Spielberechtigung auf der PGA Tour zu erhalten.
Jeremy Paul
Auch der gebürtige Frankfurter verstärkt in dieser Saison das deutsche Kontingent auf der PGA Tour. Nach seiner Zeit auf der University of Colorado ist Jeremy Paul bereits seit 2017 als Profi aktiv. Die meiste Zeit verbrachte er dabei auf der zweitklassigen Korn Ferry Tour sowie der jeweils drittklassigen PGA Tour Canada und der deutschen Pro Golf Tour. In den vergangenen Jahren stellten sich für den 30-Jährigen immer mehr Erfolge auf der Korn Ferry Tour ein. Höhepunkt war im vergangenen Jahr der Turniersieg beim Bahamas Great Exuma Classic. Mit dem 21. Platz im Saisonranking erspielte auch er sich erstmals die Karte für die PGA Tour.