Golfspieler gibt es bei Eintracht Frankfurt seit langem. Vereinslegenden wie Uwe Bein und Uli Stein lieben den traditionsreichen Sport. Aus der aktuellen Mannschaft hauen Kapitän Sebastian Rode und Trainer Oliver Glasner gerne auf den kleinen Ball. Seit Anfang des Jahres ist Eintracht Frankfurt nun sogar ein offizieller Golfclub und als solcher Mitglied im Hessischen Golfverband (HGV) sowie im Deutschen Golf Verband (DGV).
„Unser Ziel ist es, innerhalb von fünf Jahren 400 Mitglieder zu gewinnen“, sagt Gregor Schradi, Leiter der neugeschaffenen Golfabteilung. Der Hamburger SV habe seit vielen Jahren einen Golfclub und sei damit im Norden sehr erfolgreich. „Wenn wir annähernd dahin kommen, dann sind wir sehr happy.“ Einen Golfplatz wird die Eintracht allerdings nicht bauen. Das golferische Zuhause des Vereins liegt rund 30 Autominuten nordöstlich vom Vereinssitz im Frankfurter Riederwald entfernt auf dem Gut Hühnerhof in Gründau.
„Wir haben Gespräche mit mehreren Golfclubs geführt und sind überzeugt davon, dass der Hühnerhof perfekt zu dem passt, wie wir Golf sehen und voranbringen wollen: als Sport für alle“, sagt Jens Fischer, der stellvertretende Abteilungsleiter. Es herrsche auf der 27-Loch-Anlage eine tolle Atmosphäre. Niemand rümpfe die Nase über Einsteiger, die auch mal in Jeans auf der Driving Range stünden.
Basis ist zunächst eine Vereinsmitgliedschaft bei Eintracht Frankfurt, die aktuell 204 Euro im Jahr kostet, aber noch keinen DGV-Ausweis beinhaltet. Dafür braucht es zudem eine von drei Spielberechtigungen, die das Gut Hühnerhof den SGE-Mitglieder anbietet: Pay-and-Play mit reduziertem Greenfee für 176 Euro, eine 9-Loch-Mitgliedschaft für 812 Euro oder eine 27-Loch-Mitgliedschaft für 1252 Euro, wobei alle drei Modelle die Handicapführung umfassen.
Der Eintracht Frankfurt Golfclub möchte Neugolfer gewinnen
Der Eintracht Frankfurt Golfclub möchte laut Abteilungsleiter Schradi zunächst vor allem Neugolfer oder Wenigspieler ansprechen. Golferinnen und Golfer also, die aus Kostengründen bisher etwa eine Fernmitgliedschaft hatten. „Die Eintracht hat eine unheimliche Strahlkraft, und wir sind uns sicher, dass es viele Golferinnen und Golfer gibt, denen das Herz aufgeht, wenn auf der Ergebnisliste eines Golfturniers hinter ihrem Namen Eintracht Frankfurt steht.“
Genauso ergehe es ihm schließlich selbst, sagt der 54-jährige Mehrfach-Versicherungsagent. Über viele Jahre sei er in der Tennisabteilung der Eintracht aktiv gewesen, bis zu viele Gebrechen ihn zum Golf geführt hätten. „Ich habe mir die Frage gestellt, warum der Verein kein Golf anbietet. Zusammen mit Jens Fischer bin ich an die Eintracht herangetreten.“
Dieser Initiative konnten neben der Eintracht auch viele SGE-Sympathisanten etwas abgewinnen. Neben Hühnerhofs Pro Markus Münch wird auch Martin Keskari den Mitgliedern des neuen Clubs Unterricht geben. Der ehemalige Challenge-Tour-Spieler ist inzwischen Golflehrer im Golf-Club Neuhof und glühender Eintracht-Fan. Zahlreiche Partnerclubs wie etwa Lich, Hofgut Georgenthal oder Rosenhof bieten den Eintracht-Golfern vergünstigte Spielgebühren.