„Golf the Streif“ heißt das Highlight des jährlichen Golf Festivals Kitzbühel. Das spektakuläre Golfturnier findet genau dort statt, wo sich im Winter beim Hahnenkamm-Rennen die besten Skifahrer der Welt den Abhang hinunterstürzen. Zweimal schon kamen die Sieger aus Hessen. Gerald Weyer, der Platzvorstand des Wiesbadener Golf-Clubs, siegte 2021 zusammen mit seinem Sohn Sebastian, Vize-Präsident Tim Meffert und Patrick Burgdorf. 2022 gehörte auch WGC-Schatzmeister Gerhard Burgdorf zum Team der Gewinner.
"Golf the Streif ist atemberaubend"
„Das Turnier ist atemberaubend, weil man vom Startpunkt des Skirennens aus mit Blick auf das Alpenpanorama, Kitzbühel und die Seen seinen Ball den Hang hinunterschlägt“, schwärmt Gerald Weyer. Auf insgesamt zwölf Bahnen, elf Par 3s und ein Par 4, gehe es 800 Höhenmeter bergab. Ein Team bestehe aus vier Spielern, gespielt werde ein Scramble. „Man kann froh sein, wenn man nach dem Abschlag einen Ball in spielbarer Lage findet“, berichtet Weyer. Statt auf manikürten Fairways werde über Kuhwiesen gespielt. Putten? Zwecklos! Die Löcher hätten jeweils einen Durchmesser von etwa 30 Zentimetern, in die man einchipt.
„Unser Team Wiesbaden ist schon zum sechsten oder siebten Mal am Start gewesen, aber das Event wird zuletzt immer beliebter und zieht zunehmend Promis an“, sagt Weyer. Jedes Kitzbüheler Hotel stellt ein Team, so habe das Turnier unter dem Namen „Streif Attack“ einst begonnen. Inzwischen mischten auch Sponsoren mit, wenn es um die begehrten Startplätze geht. Die einstige Sprint-Königin Katrin Krabbe, Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt und Ex-European-Tour-Spieler Tino Schuster waren diesmal bei „Golf the Streif“ dabei.
220 Euro kostet die Startgebühr pro Person, hinzu kommen die Kosten für den einwöchigen Hotelaufenthalt während des Golf Festivals. „Ich wollte eigentlich in diesem Jahr schon verzichten, aber Gerhard Burgdorf ist vor zwei Tagen 75 Jahre alt geworden und wollte unbedingt noch einmal teilnehmen“, erzählt Gerald Weier. Mit dem Verweis darauf, dass man doch den zweimaligen Siegern aus Wiesbaden schlecht einen Start verwehren könne, klappte es auch diesmal mit der Anmeldung.
Sechs unter Par reichte diesmal nicht zum Sieg
Für den Sieg reichte es in diesem Jahr allerdings knapp nicht. Mit sechs Schlägen unter Par kam Team Wiesbaden die Streif herunter. „Das war in einem Jahr schon mal unser Siegerscore“, sagt Gerald Weyer. Diesmal gewann aber ein Ergebnis von acht Schlägen unter Par, die Wiesbadener wurden nach Stechen Vierte. „Den Longest Drive hat Tino Schuster gewonnen, kein Wunder bei einem ehemaligen Tourspieler“, sagt Gerald Weyer. Die Sonderwertung wartete am letzten Loch, dem einzigen Par 4 und zugleich der neunten Bahn des Golf & Landclub Rasmushof. „Das ist auch die einzige Bahn, auf dem man einen Driver benutzt“, erklärt Weyer.
Ob er und sein Team im kommenden Jahr noch einmal die Streif runtergolfen, stehe in den Sternen. Was die Wiesbadener neben ihrem vierten Platz aus Kitzbühel mitnehmen, dürfte eine ordentliche Portion Muskelkater sein. „Ich selbst habe ziemlich stabile Beine“, sagt Gerald Weyer, „aber manche gehen am Tag nach dem Turnier vor Schmerzen die Treppen nur noch rückwärts runter“.