„Ich muss mich bei allen Mitgliedern des Golf Club Würzburg bedanken“, betonte David Geall in der Rede nach seinem Sieg bei der German PGA Seniors Championship 2024. Die freiwilligen Ballspotter auf dem Golfplatz hätten ihm und den anderen Spielern unheimlich geholfen, die Bälle zu finden. Wobei der Golflehrer aus dem Golf & Landclub Gut Uhlenhorst bei der Meisterschaft der Ü50-Professionals ein geradezu blütenreines Golf präsentierte. Mit fünf Schlägen unter Par in der dritten und abschließenden Runde verdrängte Geall den zuvor führenden Neil David Hargrave (GC St. Leon-Rot) von Platz eins. Für den 56-jährigen Engländer war es nach 2022 bereits der zweite Sieg bei der Seniors Championship, die in Würzburg erneut als Kombination mit der Dieter Praun Trophy stattfand.
Turnier in Gedenken an Dieter Praun
Dieter Praun war Weltenbummler, Golfjournalist und als Golflehrer viele Jahre lang Mitglied der PGA of Germany. 2021 verstarb er überraschend im Alter von nur 57 Jahren. In Gedenken an ihren Bruder hat Hella Schoepe 2022 die jährliche Dieter Praun Trophy initiiert, für die sie das Preisgeld von 17.000 Euro stiftet. Ein lukrativer Anreiz für die Golflehrer, um ihr eigenes Können zu zeigen. Für die meisten der 80 Teilnehmer ist der Wettstreit eine willkommene Abwechslung vom Unterrichtsalltag auf der Driving Range. „Man muss sich nicht qualifizieren für das Turnier, man muss sich lediglich trauen und früh genug anmelden“, so Hella Schoepe.
Am Start waren bei der German PGA Seniors Championship unter anderem Damen-Bundestrainer Stephan Morales, der langjährige European-Tour-Spieler Heinz Peter Thül und aus der MAIN.golf-Region Martin Pyatt (GuLC Kronberg), Colin McDonald (GC Gut Sansenhof), Glen Hutcheson (GC Taunus Weilrod), Manfred Brinkrolf (Mainzer Golfclub) sowie die beiden Würzburger Professionals Stuart Bannerman und Trevor Pearman.
Double-Bogey sorgt für die Wende
Sie alle fanden in David Geall ihren Meister, der nach Runden von 69, 74 und 66 letztlich mit drei Schlägen Vorsprung siegte. Dabei ging Neil David Hargrave als Führender in die Schlussrunde und lag nach zehn Bahnen sogar drei Schläge unter Par für den Tag. Von einem Double-Bogey auf Bahn 13 erholte sich der Brite allerdings nicht mehr. Er ließ sogar zwei weitere Bogeys folgen. Mit einem Birdie auf der 17 sicherte sich Hargrave (69, 72, 71) immerhin den alleinigen zweiten Platz. Den dritten Platz teilten sich die beiden Schotten Stuart Bannerman (73, 69, 71) und Martin Hastie (72, 71, 70) aus dem GC Herzogenaurach.
„Als Heimpro stand ich natürlich unter einem gewissen Druck“, sagte Bannerman nach Turnierschluss. Der Sohn von Ryder-Cup-Spieler Harry Bannerman hatte als Caddie seinen einstigen Schüler und jetzigen Zweitliga-Spieler Konstantin Raab an der Tasche. „Am ersten Tag habe ich bei Stuart auf den ersten neun Löchern schon eine leichte Aufregung bemerkt“, erzählte Raab und schmunzelte dabei. Bannerman selbst befand: „Ich habe bei der Einschätzung des Windes ein paar Fehler gemacht, sonst wäre noch mehr drin gewesen.“
PGA Seniors Championship auch 2025 in Würzburg
Abseits von allem sportlichen Ehrgeiz wirkte die German PGA Seniors Championship 2024 wie ein großes Klassentreffen. „Es ist schön zu sehen, wie wertschätzend die Pros unserem Club und unseren Mitarbeiten begegnet sind“, freute sich Bernhard May, Präsident des Golf Club Würzburg und Vize-Präsident des Deutschen Golf Verbandes. Bei der Siegerehrung verkündeten er und Kariem Baraka, Präsident der PGA of Germany, dass das Event auch im kommenden Jahr in Würzburg stattfinden werde.
„Ich werde dabei sein, bis ich im Rollstuhl sitze“, witzelte der Fünftplatzierte Mark Stevenson. Der Professional aus Valley war mit starken Knieschmerzen angereist und wurde in Würzburg fitgespritzt. „Für kein anderes Turnier als die Dieter Praun Trophy hätte ich das gemacht“, sagte Stevenson an Hella Schoepe gerichtet. 40 Jahre hätten Praun und er sich immerhin gekannt. Und Stevenson ist überzeugt: "Didi hätte dieses Turnier sehr gefallen."