Udo Behrendt-Janke, Präsident Golfclub Rheinhessen Hofgut Wißberg St. Johann
Unser Club wird dafür stimmen, den DGV-Verbandsbeitrag zu erhöhen, denn ein starker Verband braucht Geld, und die Kosten sind an vielen Stellen zuletzt in die Höhe gegangen. Allerdings ist meine Beobachtung, dass der DGV sich offenbar alles andere als sicher ist, mit seiner empfohlenen Erhöhung durchzukommen. Der Verband hätte aus meiner Sicht hier selbst besser Sorge tragen können. Etwa indem er mit der Einladung zum Verbandstag schon einmal Zahlen vorlegt, also den Jahres- und Finanzbericht, der für alle Beteiligten vor dem Verbandstag Transparenz schafft. Stattdessen wird von DGV-Vorständen nur mit Wortbeiträgen Stimmung pro Beitragserhöhung gemacht. Ich weiß, dass das nicht bei allen gut ankam.
Von den Einsparungen, die der DGV bereits im letzten Jahr vorgenommen hat, sind wir selbst leider schmerzhaft betroffen. Denn unser Club ist sehr aktiv in der Jugendförderung und hat in den vergangenen Jahren von den Zuschüssen des Verbandes profitiert. Den Etat für das Qualitätsmanagement in der Jugendförderung hat der DGV nun halbiert. Für uns, die wir uns ein Bein ausreißen für den Nachwuchs, ist das bitter. Manche sagen, der Verband hätte anderswo sparen können, zum Beispiel indem zuerst der Wasserkopf eingedampft wird, den er in den vergangenen Jahren angesetzt hat. Eine Alternative wäre es, Mittel umzuwidmen, statt beim Sport zu sparen – dem Kern sowohl unserer Satzung als auch derjenigen des DGV. Aber unser Club hat sich abgewöhnt, die Entscheidungen des DGV zu bewerten.
Nur so viel: Ein Sinn ist dahinter nicht immer zu erkennen. Und Argumente dringen leider nicht immer durch.
Andrew Payne, Betreiber des Golfpark Rosenhof
Wir werden definitiv dagegen stimmen, den DGV-Verbandsbeitrags zu erhöhen, denn aus meiner Sicht ist das Geld in den Wind geschossen. Der Deutsche Golf Verband verfügt mittlerweile über eine aberwitzig große Verwaltung und sollte erst einmal bei seinem Personal sparen. Wenn es in zehn Jahren in Deutschland deutlich weniger Golfanlagen geben wird als heute, dann ist der DGV daran definitiv mitschuldig.
Der Verband kümmert sich um sehr viele Dinge, aber in einem wichtigen Punkt bleibt er untätig: Er unternimmt nichts gegen den Handel mit DGV-Ausweisen zum Dumpingpreis von 60 oder 70 Euro pro Jahr. Genau das macht den fairen Wettbewerb kaputt und treibt seriös wirtschaftende Anlagen in den Ruin. Wenn der Verband für seine Arbeit dann noch mehr Geld verlangt, kann er nicht auf meine Unterstützung zählen.
Thorsten Göbel, Präsident Golfclub Taunus Weilrod
Ich betrachte die zu beschließende Beitragserhöhung durch den DGV unemotional, nicht nur weil wir die Gebühren 1:1 an die Mitglieder weiterreichen. Als Club sind wir selbst in den vergangenen Jahren von massiven Preissteigerungen betroffen gewesen, so dass auch wir zuletzt unsere Tarife anheben mussten. Insofern habe ich Verständnis dafür, dass auch der DGV seine Beiträge erhöht. Gutes Personal kostet einfach Geld, das gilt sicher auch für die Mitarbeiter des DGV. Inwieweit im Verband noch Einsparpotenziale brach liegen, kann ich nicht einschätzen. Aber ich bin der Letzte, der behaupten würde, dass die Funktionäre und Angestellten des Verbandes durch die Welt reisen und Geld verbrennen.
Es muss grundsätzlich im Sinne von uns Golfclubs sein, dass der Golfverband seinen Aufgaben nachkommen kann. Wir nutzen zum Beispiel die Beratungsleistung des DGV in Sachen Marketing und Mitgliedergewinnung. Und wir überlegen auch, ob wir beim Programm Golf & Natur einsteigen. Insofern profitieren wir als Club durchaus vom DGV.