Der fünfte und letzte Spieltag der Deutschen Golf Liga brachte dem Golf-Club Neuhof Euphorie und Enttäuschung zugleich. Das Herren-Team des Clubs gewann im Golf- und Landclub Haghof mit 17 Schlägen unter Par, zwei Schläge vor dem engsten Verfolger, dem Golfclub am Reichswald. Der Spieltagessieg war für das Team von Trainer Michael Mitteregger gleichbedeutend mit der Meisterschaft in der Zweitliga-Gruppe Mitte. Damit stehen die Neuhöfer im Aufstiegsspiel zur Ersten Bundesliga, in dem sie am 11. August auf dem Platz des Stuttgarter Golf-Club Solitude auf den Golfclub Augsburg treffen. „Mein Team hat die letzten beiden Spieltage überragend gespielt und sich diesen Erfolg absolut verdient“, freute sich Michael Mitteregger.
Ludwig Schäfer spielt 6 unter Par
Angeführt von Ludwig Schäfer, der eine Einzelrunde von 6 unter Par spielte, blieben die Herren des GCN in den Einzeln insgesamt beeindruckende 13 Schläge unter Par. Paul Zwanzig und Benedict Gebhardt spielten jeweils 3 unter Par, Kai Körber 1 unter Par. Das beste Vierer-Ergebnis lieferten Schäfer und Körber mit 4 unter Par. Eine Regenunterbrechung machte es zwischendurch noch einmal spannend. „Meine Spieler sind nicht mehr die Jüngsten, da geht so eine Pause schon ein bisschen an die Substanz“, so Coach Mitteregger. Am Ende konnte der Golfclub am Reichswald den Golf-Club Neuhof aber nicht mehr einholen.
Der Schlüssel zur Meisterschaft lag laut Mitteregger an vielen guten individuellen Leistungen, die das Team letztlich zum Erfolg getragen hätten. Den verpassten Sieg beim Heimspieltag in Neuhof habe sein Team unterm Strich nun nicht teuer bezahlen müssen. Mit Blick auf das bevorstehende Aufstiegsspiel gibt sich Mitteregger bescheiden: „Wir sind eher ein Zweitliga-Team als ein Erstligist, Augsburg geht als Favorit in die Begegnung.“ Wobei der Aufsteiger im Matchplay-Modus ermittelt werde und dieser Modus eigenen Gesetzen folge. Austragungsort wird der Stuttgarter Golf-Club Solitude sein, den sein Team einigermaßen gut kenne.
Während die Neuhof-Herren die Meisterschaft noch mit einem gemeinsamen Abendessen in Haghof feierten, herrschte beim Neuhöfer Damen-Team Ernüchterung. Die greifbare Meisterschaft verpasste das Team von Trainer Martin Keskari am Ende um einen einzigen Schlag. Im Golfclub Mannheim-Viernheim wurden die Neuhöferinnen mit 45 über Par Spieltagesdritte, 21 Schläge hinter den Gastgeberinnen. Damit schoben sich die Mannheimerinnen nicht nur punktgleich (20), sondern auch exakt schlaggleich (+151) mit dem Golf-Club Neuhof auf Platz eins.
Erster Spieltag aus der Wertung genommen
Dass Mannheim-Viernheim nun um den Aufstieg in die Erste Bundesliga spielen darf und nicht die Damen aus Neuhof, liegt an der Regel, die für einen solchen Gleichstand vorgesehen ist. „Der erste Spieltag wird dann aus der Wertung genommen“, erklärt ein merklich enttäuschter Martin Keskari. Sein Team hatte den Saisonauftakt gewonnen, während Mannheim-Viernheim nur Vierter wurde. Allerdings gewannen die Viernheimerinnen die letzten drei Spieltage allesamt.
„Wir haben heute auf dem Platz viele Fehlentscheidungen getroffen und sind leider nie wirklich in unseren Rhythmus gekommen, weswegen es heute für den Sieg und das Aufstiegsspiel nicht gereicht hat“, so Keskari. Der Vierer aus Britta Schneider und Mandy Matthew beendete die Runde unglücklich mit zwei Bogeys zu einer +5 – dasselbe Ergebnis, das Linn Emily Weber und Anjana Cordes erreichten. Während Mannheim-Viernheims abschließender Vierer auf der 18. Bahn ein Birdie spielte und die Meisterschaft damit besiegelte. Die Entscheidung fiel also erst ganz am Schluss, wobei die Neuhöferinnen den ganzen Tag über viel hatten liegen lassen: Carolin Pietrulla und Anja Lundberg kamen mit ihren Einzeln von jeweils +11 in die Wertung, Toni Rausch war mit +15 das Streichergebnis.
Der Mannheimer Platz sei in großartigem Zustand gewesen. Allerdings verstehe er nicht, so Keskari, warum die Damen an elf Löchern von denselben Tee-Boxen abschlagen mussten wie die Herren. „Auf manchen Bahnen, waren nur drei Meter zwischen den Tees, komisch, dass die DGL ein solches Setup erlaubt hat.“ Er empfinde eine Leere, die wohl auch noch mehrere Tagen anhalten werde, meinte Keskari. Zu Gedanken an den Kader der kommenden Saison sei er noch nicht in der Lage.