Beim Auswärtsspiel in Stuttgart-Solitude erfüllt das Damen-Team des Frankfurter Golf Clubs erstmals die eigenen Ansprüche und wird Spieltagszweiter. Mit 28 Schlägen über Par liegen die Spielerinnen von Coach Michael Totzke zwar deutlich hinter St. Leon-Rot (Par), machen in der Gesamttabelle aber Boden gut auf die größten Konkurrentinnen aus München (+45) und Stuttgart (+61). Die FGC-Damen waren an den ersten beiden Spieltagen jeweils Vierte geworden. „Ich würde noch nicht von einem Befreiungsschlag sprechen“, sagt Michael Totzke. Aber es sei ein gutes Wochenende für sein Team gewesen. „Wir haben im Vorfeld zusätzliches Training anberaumt und waren auch schon am Donnerstag in Stuttgart, um uns auf den Platz einzustellen.“ Erstmals veranstaltete der Trainer auch einen Shootout, um herauszufinden, wer in Form ist und spielen wird. „Das werden wir am vierten Spieltag in München beibehalten“, so Totzke.
Katharina Hesse hat ihren alten Putter verbannt
Die Frankfurterinnen bleiben in der Tabelle zwar vorerst weiter auf dem vierten Platz (8 Punkte). Den Abstand zu München (9) und Stuttgart (11) konnten sie aber verringern. „Es ist noch alles möglich“, sagt Katharina Hesse mit Blick auf das ersehnte Final Four. Die amtierende Deutsche Meisterin war in Stuttgart die beste Spielerin ihres Teams. Beide Einzel absolvierte die ehemalige College-Spielerin mit einem Schlag unter Par. „Mein langes Spiel war nicht anders als beim Heimspieltag in Frankfurt“, sagt Hesse. „Aber nachdem ich zuletzt kein Glück mit meinem Putter hatte, habe ich ihn verbannt und gegen ein anderes Modell ausgetauscht.“ Der Putter, der in Stuttgart so gut funktionierte, ist eine Leihgabe von Coach Michael Totzke.
Stark spielte am dritten Spieltag auch Proette Katharina Johanna Keilich mit +3 und Par in ihren Einzeln und einer Par-Runde im Vierer mit Ava Bergner. Emilie Edinger, die seit dieser Saison für den FGC spielt, hat erneut mit guten Leistungen zum Erfolg des Team beigetragen (+2 und +1 im Einzel, +3 im Vierer mit Olivia Bergner). „Da geht noch mehr“, ist Katharina Hesse vom Pontenzial der FGC-Damen überzeugt. „Wenn alle mal gleichzeitig gut spielen, können wir ganz oben mitmischen.“ Trainer Michael Totzke schaut nach der guten Leistung seines Teams jedenfalls optimistisch auf den nächsten Spieltag: „Wir werden zwar auf Katharina Johanna Keilich und Helen Tamy Kreuzer verzichten müssen, aber wir haben genug Erfahrung und Qualität im Team und werden wieder mit möglichst vielen Spielerinnen schon donnerstags nach München anreisen.“
FGC-Herren werden Spieltagsletzte
Nach ihrem starken und für viele überraschenden Saisonbeginn haben die FGC-Herren am dritten Spieltag ihren ersten Dämpfer hinnehmen müssen. Ebenfalls auf dem Platz der Suttgarter Golf-Club Solitude landete das Team von Coach Jan Förster mit 41 Schlägen über Par knapp hinter den Gastgebern (+38) auf dem fünften und letzten Platz. Die ersten beiden Spieltage hatten die FGC-Herren noch jeweils auf dem zweiten Platz abgeschlossen. Der Münchener Golf Club (+6) schiebt sich nun mit seinem Sieg am dritten Spieltag in der Tabelle an den Frankfurtern vorbei auf den zweiten Platz. Allerdings nur aufgrund der niedrigen Schlagzahl. Nach Punkten liegen München, Frankfurt und Mannheim nun gleichauf (9). Tabellenführer bleibt der Golf Club St. Leon-Rot (13 Punkte), der in Stuttgart erstmals nicht die Tageswertung gewinnen konnte (+24) und sogar Dritter wurde. Stuttgart befindet sich derweil mit nur fünf Punkten auf Abstiegkurs.
Der stärkste Frankfurter war Pro Lukas Euler, der in seinen Einzelrunden drei Schläge unter Par sowie Par spielte. Auch im Vierer mit Routinier Stefan Wiedergrün blieb Euler auf dem anspruchsvollen Stuttgarter Platz unter Par (-1). Tim Opderbeck unterstrich einmal mehr seine wichtige Rolle für das Team und steuerte Einzelergebnisse von -1 und +1 bei. Ein ungewohnt schwaches Wochenende erwischte Lukas Buller mit +6 und +5.
"War klar, dass ein Dämpfer kommen würde"
„Es müsste jedem klar gewesen sein, dass nach einem so starken Saisonstart irgendwann ein Dämpfer kommen würde“, sagt Stefan Wiedergrün, der dem Team auf beruflichen Gründen nur am Samstag zur Verfügung stand. Ein Ergebnis von neun Punkten nach drei Spieltagen hätte vor der Saison jeder im Team sofort unterschrieben. „Vielleicht können wir am nächsten Spieltag in München schon den Klassenverbleib erreichen“, so Wiedergrün. Ein Spieltag vor Schluss wäre das ein absoluter Bonus.
Trainer Jan Förster vermisste diesmal die Ausgeglichenheit in der Leistung, die seine Schützlinge an den ersten Spieltagen noch so stark gemacht hatte. „Viele Spieler haben diesmal einfach drei bis vier Schläge zu schlecht gespielt“, sagt Förster unverblümt. Zuversichtlich mache ihn die Rückkehr von Yannick Beeli, der am vergangenen Wochenende mit seinen erst 16 Jahren Schweizer Meister wurde. Weil Lukas Euler vorerst wieder seinem Tourleben nachgehen wird, plant Förster für den nächsten Spieltag mit Professional Malte von Blankenfeld. Der vierte Spieltag findet für das Damen- und Herren-Team des FGC am 22. und 23. Juni im Münchener Golf Club statt.