Um die Zukunft des Frankfurter Damen-Teams sei ihm nicht bange, sagt Michael Totzke, der das Traineramt nach der beendeten Saison nun abgibt. Der Bundesliga-Kader bleibe für die kommende Spielzeit zusammen und verfüge über eine Menge Potenzial. Die Deutschen Meisterinnen Katharina Hesse (amtierend), Marie Coors (2019) und Paula Kirner (Lochspiel: 2017 und 2018) gehören ebenso zum FGC-Team wie die Proetten Helen Tamy Kreuzer, Ava Bergner und Katharina Johanna Keilich. Neuzugang Emelie Edinger hat ihre Fähigkeiten genauso aufgezeigt wie Catharina Graf und Olivia Bergner, die nach ihrer College-Zeit nun wieder in Frankfurt leben. Die junge Johanna Kirch brennt darauf, ihr außergewöhnliches Können auch in der Bundesliga unter Beweis zu stellen.
Michael Totzke: "Nicht nur starres Mannschafstraining"
„Meine Erkenntnis aus unserem vierten Platz in dieser Saison ist, dass wir die Intensität im Training erhöhen müssen, um bessere Ergebnisse zu erzielen“, so der 61-Jährige. Die Herausforderung sei dabei das Zeit-Management. Die meisten Spielerinnen seien durch Arbeit, Studium und Ganztagsschule dermaßen eingebunden, dass ein starrer Termin für das Mannschaftstraining dem nicht gerecht werde. „Wir brauchen individuellere Lösungen, um uns zu verbessern“, ist Totzke überzeugt.
Die Damen des Frankfurter Golf Clubs waren als Aufsteiger mit großen Ambitionen in die Saison gestartet. An fünf Spieltagen landete das Team von Kapitänin Annabelle Kummerant einmal auf dem zweiten Platz, aber viermal auch nur auf Rang vier. St. Leon-Rot (23 Punkte) und Stuttgart-Solitude (20 Punkte) dominierten die Gruppe und stehen im Final Four. Der Münchener Golf Club beendete die Saison mit 13 Punkten nur knapp vor den Frankfurterinnen (12).
Am letzten Spieltag bei den Absteigerinnen vom 1. Golfclub Fürth spielte Clarissa von Stosch mit 1 unter Par die beste Einzelrunde aller Frankfurterinnen und gemeinsam mit Catharina Graf auch den besten Vierer (Par). „Clarissa ist jetzt richtig in der Ersten Bundesliga angekommen, die Zeit, die es dafür brauchte, habe ich unterschätzt“, sagt Michael Totzke, der die ehemalige College-Golferin seit vielen Jahren schon aus dem Hessenkader kannte.
Die Nachfolge von Michael Totzke als Bundesliga-Trainer der Damen hat der Frankfurter Golf Club derzeit bei der PGA of Germany ausgeschrieben. „Wer das Team in Zukunft trainiert, wird ein gutes Grundgerüst vorfinden und an ein paar richtigen Stellschrauben drehen müssen“, so Totzke. Ein großer Vorteil sei, dass das gesamte Damen-Team dann vor Ort in Frankfurt sei.
Frankfurter Saisonstart hat Konkurrenz überrascht
Aus Sicht von Jan Förster, Trainer der Frankfurter Herren-Mannschaft, hat sich sein Team nach dem Wiederaufstieg im Oberhaus der Deutschen Golf Liga gut eingelebt. Der FGC beendet die Saison auf Platz vier. Wobei schon einen Spieltag vor Schluss feststand, dass Försters Jungs nicht mehr absteigen können. „Das Saisonziel Klassenverbleib war gut gewählt, und wir haben zeitweise auch gezeigt, dass wir in der Mitte der Liga gut mitspielen können“, so der Trainer. Nach zwei Spieltagen auf Platz zwei zu stehen, habe die Konkurrenz sicher überrascht. Allein am dritten Spieltag, beim Stuttgarter Golf-Club Solitude, habe sein Team ein schlechtes Wochenende erwischt.
Die Entdeckung der Saison ist für den FGC-Coach Neuzugang Yannick Beeli. Der Schweizer Junioren-Nationalspieler kam an drei von fünf Spieltagen zum Einsatz und gehörte mit seinen gerade erst 16 Jahren immer zu den stärksten Spielern im Team. „Wir hoffen, dass Yannick uns auch in der kommenden Saison erhalten bleibt“, sagt Trainer Förster. Am letzten Spieltag in Mannheim-Viernheim unterstrich auch Routinier Stefan Wiedergrün noch einmal seinen enormen Wert für die FGC-Herren. Der Deutsche Meister der AK30 spielte am Sonntag 5 unter Par im Einzel. „Stefan ist sensationell und kann noch immer auf vielen Plätzen brillieren“, so Förster.
Während St. Leon-Rot und Mannheim-Viernheim sich auf Platz eins und zwei für das Final Four qualifizierten, landete der Münchner Golfclub drei Punkte und 50 Schläge vor den Frankfurtern auf Platz drei. „Das entspricht zehn Schlägen pro Spieltag, das ist für uns nicht aus der Welt“, findet Jan Förster. Seine Mannschaft könne im langen Spiel und bei den Grüntreffern durchaus mithalten, lasse aber noch zu viele Schläge beim Putten und im Kurzen Spiel liegen. „Da brauchen wir noch mehr Sicherheit, daran müssen wir arbeiten.“